Projektinfos
Direktauftrag 1998
Bauherrschaft: Privat
Ausführung: 1998
Fotos: Heinz Unger, Schlieren
In der Hochblüte der Textilindustrie wurde 1912 diese Automatenstickerei- Fabrik mit angebautem Fabrikantenhaus und einem weitläufigen Park erbaut. 1990 wurde der Betrieb eingestellt. Die Produktionshalle weist mit 35 m Länge, 14.50 m Tiefe und 4.50m Höhe beachtliche Dimensionen auf, ist stützenfrei ausgebildet und hat überdimensionierte Fenster. Für die Umnutzung wurde die Halle aufgrund der neuen Erschliessungsstruktur in drei Teile zu je zwei Fensterachsen aufgeteilt. Im ersten und zweiten Drittel realisierte ein befreundetes Architektenpaar Ihre Wohnung mit dazugehörigem Büro. Im letzten, dreiseitig belichteten Drittel konnten wir unsere eigene Loft als bewohnbares Experimentierfeld verwirklichen. Eine grosse Wand teilt den Hallenraum einerseits in einen privaten, mehrfach gegliederten Trakt auf zwei Ebenen und anderseits in einen offenen Wohnbereich, in dem die ausserordentlichen Raum- und Fensterdimensionen erlebbar bleiben. In diese Wandfläche werden verschiedenformatigen Öffnungen komponiert, die teilweise mit einer Schiebewand geschlossen werden können. Die grossen Flächen auf der einen, das schmale Budget auf der anderen Seite forderten auch bezüglich Materialwahl unkonventionelle Lösungen. So wurden vorwiegend rohe und industrielle Materialien eingesetzt: Unbehandelte Pichpine – Riemen für den Boden, Gips für die Wände, Aluminiumblech und zementgebundene Spanplatten für die Nasszelle. Die Kranbahn blieb erhalten und die hundertjährigen Glaslampen wurden neu bestückt und wieder montiert.